Wirtschaft

Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von ca. 250 US $ (Deutschland: ca. 30.000 US $) gehört Burkina Faso zu den 5 ärmsten Ländern der Welt. 75% der Bevölkerung leben nach Angaben der UNO in „absoluter Armut“. Eine wirtschaftliche Entwicklung ist schwer und nur in begrenztem Umfang möglich, da Rohstoffe und qualifizierte Arbeitskräfte fehlen und Transport- und Energiekosten sehr hoch sind. Rund 90% der Burkinabè sind in der Landwirtschaft tätig, die damit zum wichtigsten Wirtschaftszweig wird. Allerdings wird vorwiegend für den Eigenbedarf produziert. Mit der Methode des Hackbaus werden die Grundnahrungsmittel Hirse, Mais, Yams, Kartoffeln und Reis angebaut; daneben auch Baumwolle, Karité-Nüsse, Sesam und Tabak.

Ein anderer wichtiger Zweig ist die Viehzucht, die überwiegend von den nomadisierenden Peul im Norden und im Zentrum des Landes betrieben wird. Hierbei bilden Zebu und Kurzhornrinder den größten Teil des Bestandes.

Burkina Faso hat eine negative Handelsbilanz, da für die Einfuhr von Industriegütern 530 Mio. US $ ausgegeben, für den Export an landwirtschaftlichen Produkten und Lederwaren aber nur 205 Mio. US $ eingenommen werden. Ein Grund für diese negative Handelsbilanz ist die auf Druck der Welthandelsbank 1994 vorgenommene Abwertung des FCFA, wodurch die importierten Industriegüter sich um das Doppelte verteuert haben, die exportierten Güter im Wert aber halbiert wurden.

An langfristigen Verpflichtungen gegenüber den Industrienationen hat Burkina Faso 1.139 Mio. US $ Schulden. Da die Zinszahlungen mittlerweile den ursprünglichen Schuldenstand um ein Mehrfaches überstiegen haben, wird immer wieder gefordert, diesem armen Land die Schulden zu erlassen, damit es mit den Geldern, die bisher für die Zinsen aufgebracht werden mussten, in Zukunft die Entwicklung im eigenen Land vorantreibt.